Dienstag, 29. Dezember 2009

06.11. – 23.11.2009: Mit Felix durch Kalifornien und Nevada


06.11.09 – Von Los Angeles nach Vallejo

Der Anruf kam pünktlich – unser Sohn Felix war gelandet. Noch eine gute halbe Stunde haben wir auf dem kleinen Parkplatz, nahe dem Airport, gewartet und sind dann langsam losgefahren. Auf der Zufahrtsstrasse wurden wir von der Airport-Police angehalten und kontrolliert. Nach genauer Inspektion des Innenraumes und der Staufächer konnten wir zu den Ankunftsterminals weiterfahren.


Parken war hier verboten und für die Parkhäuser war unser Hobby zu hoch. Ganz langsam fuhren wir den gesamten Ankunftsbereich ab – von Felix keine Spur. Ein zurück gab es nicht und so mussten wir den Airportbereich verlassen und zur Runde zwei starten – natürlich erst nach gewissenhafter Kontrolle durch die Airport-Police.


Wieder ging es in langsamer Fahrt zwischen Taxis, Bussen und Privatfahrzeugen auf der Einbahnstrasse durch den riesigen Ankunftsbereich des Airports. Hunderte Reisende warteten auf ihren Shuttleservice, drängten in die Taxis und Busse - nur unser Felix war nicht dabei. Petra versuchte immer wieder anzurufen, jedoch ohne Erfolg. Na dann, auf zu Runde drei – natürlich mit dem obligatorischen Sicherheitscheck. Einige Reisende winkten uns zu und lachten, wir waren ja mittlerweile bekannt – aber Felix war nirgends zu sehen. Was soll ich sagen, es gab auch noch eine Runde vier, doch diesmal war alles anders. Jetzt hat uns auch die Airport-Police wiedererkannt und ohne Kontrolle durchgewinkt, Felix ging ans Telefon und kurze Zeit später konnten wir ihn in unsere Arme nehmen.


Die Ehrlichkeit unseres Sohnes war der Grund für die zeitaufwändige Abfertigung. Um uns eine Freude zu machen hatte er ein großes Glas deutschen Senf, eine Flasche Arganöl und einige Gewürze mitgebracht und die Frage nach der Lebensmitteleinfuhr mit „Ja“ beantwortet. Fast eine Stunde haben die Zollbeamten dann gebraucht, um sich von der Harmlosigkeit unseres Sohnes und seines Gepäcks zu überzeugen.


Während Felix uns das berichtete rollten wir schon über die City-Highways nach Malibu, wo wir bei herrlichem Sonnenschein den Tag am Pazifik ausklingen ließen.


Nach einem ausgedehnten Frühstück - es gab ja so viel zu erzählen - starteten wir am nächsten Tag erst gegen Mittag in Richtung San Francisco. Wir waren die gleiche Strecke vor einigen Tagen schon einmal in entgegen gesetzter Richtung gefahren und kannten einige Highlights, die wir noch einmal gemeinsam besuchen wollten. Dazu zählte das liebenswerte Santa Barbara ebenso wie Morro Bay mit seinem 176 Meter hohen markanten Felsen vor der Küste. Wir verbrachten wieder eine Nacht auf dem kleinen Parkplatz, hoch über den Klippen, und konnten uns auch beim zweiten Mal schwer von der Beobachtung der Seeelefanten (Elephant Seals) trennen.


Diese großen Meeressäuger waren vor rund hundert Jahren vom Aussterben bedroht, bis sie 1911 erst in Mexiko und dann auch in Kalifornien unter Schutz gestellt wurden. Seeelefanten leben 11 Monate des Jahres im Meer, sie tauchen über 2000 Meter tief und können bis zu einer Stunde unter Wasser bleiben. An Land kommen sie nur um sich zu paaren, Junge zu gebären und sich zu erholen. Die sonst als Einzelgänger lebenden Tiere fühlen sich in dieser Zeit in der Kolonie wohl. Leider haben wir die Paarung nicht sehen können, sie ist ein besonderes Erlebnis. Anfang Dezember kommen die bis zu 4 Tonnen schweren Seeelefantenmännchen zur Kolonie und liefern sich erbitterte Kämpfe um den Anspruch auf einen Harem. 75 Weibchen und mehr hält sich ein Siegerbulle, die meisten Bullen gehen dabei leer aus. Die Natur ist eben ungerecht!


Auf der weiteren Fahrt war Felix von der rauen und unberührten Küste ebenso begeistert wie wir. Der als Big Sur Country bezeichnete Küstenabschnitt zwischen San Simeon und Point Lobos ist so unwegsam, dass die Küstenstraße erst 1937, nach 18 Jahren Bauzeit fertig gestellt werden konnte. Großartige Ausblicke auf die Steilküste und auf versteckte Buchten vor dem blauen Meer entschädigten uns für die Fahrt auf der engen serpentinenreichen Strasse. Erst in Carmel beginnt wieder die Zivilisation mit Tankstellen und Einkaufsmöglichkeiten.


In Monterey, der früheren und ersten Hauptstadt Kaliforniens haben wir noch einen ruhigen Tag verbracht, bevor wir zum Fährhafen Vallejo an der nordöstlichen San Francisco Bay gefahren sind.



12.11.09 – Sightseeing in San Francisco


Mit dem Wohnmobil nach San Francisco zu fahren wäre mehr als unvernünftig. Wir hätten keine Chance auf einen Parkplatz in der City und die engen und zum Teil sehr steilen Straßen sind überhaupt nicht wohnmobilfreundlich. Eine gute Alternative bieten die Fährverbindungen von Sausalito, Larkspur oder Vallejo nach San Fran, wie die Stadt von den Einheimischen genannt wird.


Vallejo hat einen großen kostenlosen und bewachten Parkplatz auf dem wir auch über Nacht stehen konnten und eine nette kleine „Altstadt“. Also starteten wir unsere Sightseeingtour nach San Francisco in Vallejo. Die Katamaranfähre brachte uns in gerade mal einer Stunde, vorbei an Alcatraz, der Golden Gate Bridge und Tresure Island nach Downtown.


San Francisco ist für viele die schönste und interessanteste Stadt Nordamerikas. Im Financial District, nahe dem Ferry Terminal spürten wir davon noch nicht viel. Die modernen Bürotürme der Banken, die Hochhäuser und Straßenschluchten, in die kaum ein Sonnenstrahl fällt unterscheiden sich kaum von denen in anderen nordamerikanischen Großstädten. Aber schon am Union Square ist es typisch San Fran. Wir saßen in der Sonne und beobachteten das bunte Leben um uns herum. Menschen verschiedenster Nationalität und Hautfarbe schlenderten über den Platz, saßen in den Straßencafes oder widmeten sich ausgiebig dem Shopping. Neben uns wurde ein riesiger Weihnachtsbaum aufgestellt, was nach unserer Ansicht überhaupt nicht zu dem warmen Spätsommerwetter passte.


Von hier war es nicht mehr weit bis nach Chinatown. Wir gingen durch das Dragon Gate, ein buntes chinesisches Tor, und fanden uns in einer anderen Welt wieder. Es roch nach exotischen Gewürzen, lärmende Händler versperrten mit überquellenden Gemüseständen und Auslagen die Gehwege, Chinesen jeden Alters drängten sich zwischen den Verkaufsständen und Geschäften. In den Garküchen hing fetttriefendes Geflügel und allerlei Undefinierbares, was unseren Appetit auf chinesische Speisen dämpfte.


Nur wenige Straßen weiter duftete es nach ofenfrischer Pizza und Espresso. Die selbstbewusst an jedem Straßenbaum angebrachten grün-weiß-roten Streifen wären nicht notwendig gewesen um zu erkennen, dass wir uns im italienischen District befanden. So interessant Chinatown auch war, hier am North Beach fühlten wir uns wohler und ließen uns den Cappuccino im Straßencafe schmecken.


Wir hatten für San Francisco nur einen Tag geplant, viel zu wenig für diese großartige Stadt. So versuchten wir gar nicht erst viele Attraktionen abzuhaken sondern nahmen bei unserem kurzen Stadtspaziergang möglichst viele Eindrücke des typischen Lebens auf. Über die Lombard Street, die für eine gerade Straßenführung viel zu steil war und deshalb mit neun Haarnadelkurven gebaut wurde, bummelten wir zum Hyde Street Pier. Hier befindet sich eine Endstation der Cable Cars, an der die Wagen noch wie vor 140 Jahren mit Muskelkraft gedreht werden.


Alcatraz lag vor uns in der Bucht und wir konnten es kaum glauben, dass es seit 1934 das ausbruchssicherste Gefängnis in den USA war. Obwohl nahe am Festland gelegen war vor allem die heimtückische Strömung in der Bucht dafür verantwortlich, dass jeder Ausbruchversuch gescheitert ist.


„Berühmtester“ Häftling auf Alcatraz war der Mafiaboss Al Capone, der am touristisch geprägten, trotzdem aber typischen und sehenswerten Fishermans Wharf für allerlei Souvenirs herhalten musste. Am Pier 39 ließen wir uns köstliches Seafood schmecken und schlenderten im Strom der vielen Besucher über die Piers, vorbei an Läden und Ständen mit überquellenden touristischen Angeboten.


Dann wurde es Zeit für die Rückfahrt. Mit der Katamaranfähre waren wir schnell wieder in Vallejo, wo unser Basko im Hobby auf uns wartete.


14.11.09 – Im Yosemite Nationalpark


Nur 300 Kilometer von San Francisco entfernt liegt der Yosemite Nationalpark, einer der beliebtesten und meistbesuchten Nationalparks der USA. Die Strecke war schnell gefahren, so dass wir schon am frühen Nachmittag auf dem Campground am Greenley Hill ankamen und die Zeit nutzten, um leckeres Schwarzbrot zu backen und um einen schönen Grillabend vorzubereiten.


Trotz unseres kräftigen Feuers mussten wir uns bald in den Hobby zurückziehen. Es wurde empfindlich kalt und in der Nacht fiel die Temperatur unter den Gefrierpunkt.


Unsere Hoffnung, dass der Tioga Pass (3000 m) in Richtung Osten noch geöffnet ist wurde enttäuscht. Vor einigen Tagen gab es starke Schneefälle und die Passstraße war, wie auch die Straße zum Glacier Point, geschlossen. Damit war uns an dieser Stelle der Weg über die Sierra Nevada versperrt. Zugänglich waren das Yosemite-Valley mit seinen schönen Wanderwegen und die südliche Parkausfahrt.


Das Yosemite-Valley, zugegeben das Filetstück des Parks, belegt nur 1 % der Fläche des gesamten Nationalparks - aber genau hierher kommen die meisten der jährlich ca. 4 Millionen Besucher. Hier erhebt sich der El Capitan, ein 1000 Meter hoher Monolith, fast senkrecht über die Ebene und der Merced-River schlängelt sich lieblich durch das Tal.


Der Nationalpark ist für seine große Anzahl an Wasserfällen bekannt, die zu den höchsten Nordamerikas zählen. So stürzt am Ribbon Fall das Wasser 492 Meter in die Tiefe. Während unseres Besuchs führten die Wasserfälle jedoch wenig Wasser und waren nicht so attraktiv wie nach der Schneeschmelze im Frühjahr.


Mit einem spektakulären Ausblicken vom Tunnel View zum El Capitan und zum Half Dom verließen wir den Nationalpark in Richtung Süden. Unser nächstes Ziel war das Death Valley. Wegen der gesperrten Passstraße mussten wir die Sierra Nevada weiträumig umfahren, denn erst bei Bakersfield zweigte die nächste geöffnete Straßenverbindung nach Osten ab.


16.11.09 – Durch das Death Valley


Wir verließen in Bakersfield den Highway # 99 und fuhren über schmale Nebenstraßen in die karge Bergwelt der Sierra Nevada. Gut bewässert wuchsen hier üppige Orangen- und Zitronenbäume bis uns schlagartig wieder unfruchtbares und trockenes Land umgab. Der schön gelegene Lake Isabella war ideal war für eine Übernachtung bevor wir am nächsten Morgen über Ridgecrest ins Death Valley fuhren.


Irgendwie hatte ich die Entfernungen falsch eingeschätzt und verpasst in Ridgecrest vollzutanken. Zur Sicherheit haben wir in Panamint Springs, an der letzten und einzigen Tankstelle, nachgetankt und statt 2,80 $ stolze 4,20 $ pro Gallone bezahlt. Mit vollem Tank und einem ruhigen Gewissen fuhren wir weiter hinein in das Tal, in eines der trockensten und heißesten Gebiete der Erde.


Eingebettet zwischen zwei Gebirgsketten der östlichen Sierra Nevada, fast ohne Luftbewegung und mit weniger als 5 cm Niederschlag im Jahr herrscht hier ein menschenfeindliches Klima mit Temperaturen bis zu 50 Grad Celsius.


Der November ist im Death Valley ein bevorzugter Reisemonat. Die Mittagstemperaturen waren trotzdem höllisch und bei unserer Wanderung durch den Golden Canyon konnten wir nachempfinden, warum immer wieder vor der Hitze und einer möglichen Dehydrierung gewarnt wird. Abseits der üblichen Wege besteht bei einer Panne oder Verletzung ein lebensgefährliches Risiko. Erst vor einigen Tagen wurden die Skelette eines seit 1994 vermissten Paares aus Dresden gefunden. Wir blieben ausschließlich auf den stärker frequentierten Wegen und durchquerten das Tal in zwei Tagen. Dabei waren wir von der kargen aber abwechslungsreichen Landschaft begeistert. Die schroffen Felsen sind am Artists Drive durch die Ablagerungen von Mineralien bunt gefärbt und die erodierten Canyonwände bilden bizarre Formen.


Am Badwater Point erreichten wir den tiefsten Punkt Nordamerikas. 85 Meter unter dem Meeresspiegel liegt der ausgetrocknete prähistorische Lake Manly, dessen Boden heute größtenteils mit groben Salzkristallen bedeckt ist. Hoch oben an der Felswand steht die Markierung für die Höhe des Meeresspiegels.


In der Dämmerung verließen wir das Death Valley in Richtung Nevada.

18.11.09 – Las Vegas


Bei der Fahrt durch die eintönige Wüste waren wir nochmals in Gedanken bei den zwei zuletzt besuchten Nationalparks, die unterschiedlicher kaum sein konnten und nur 250 Kilometer auseinander liegen. Ähnlich kontrastreich war auch der Übergang von der öden Wüste Nevadas zur Megametropole Las Vegas.


Am deutlichsten wird dies, wenn man wie wir in der Nacht in Las Vegas ankommt. Schon viele Kilometer vor der Stadt sahen wir den Lichtschein am sonst dunklen Himmel.


Die Stadtrandsiedlungen waren schnell passiert und als ob sich ein Vorhang öffnete standen wir plötzlich auf dem Las Vegas Boulevard, besser als Las Vegas Strip bekannt, und sind geblendet von den überdimensionalen Leuchttafeln, der fast taghellen Beleuchtung und den überschwänglichen Lichteffekten. Jedes Hotel, jedes Casino will herausstechen und mit einer noch aufwändigeren Lichtshow auf sich aufmerksam machen. Die Summe dieser Nightlights ist wohl einzigartig.


Viel Zeit blieb uns nicht zum Staunen, der Verkehr rollte und wir mussten unseren Campground finden, was sich als nicht sehr schwierig herausstellte.


Natürlich ging es am Abend noch mal auf den Strip. Zum ‚Treasure Island’ kamen wir gerade rechtzeitig um die Show „Sirens of Tresure Islands“ zu erleben, am ‚Mirage’ wurde mit vielen Effekten ein Vulkanausbruch simuliert und das elegante ‚Bellagio’ empfing uns mit gigantischen nach Musik tanzenden Wasserfontänen.


Bis zum ‚New York-New York’ sind wir an diesem Abend noch geschlendert und dann den ganzen Weg zurück. „Für den ersten Tag reicht es“ meinte Petra, als wir weit nach Mitternacht auf unserem Campground beim Hotel ‚Circus-Circus’ ankamen.


Der nächste Tag war „ausgefüllt“ mit Nichtstun – also faulenzen, im Pool baden, sonnen, lesen und uns auf den zweiten Abend in Las Vegas einzustimmen.

Dieser begann im ‚Wynn’, dem mit einer Bausumme von 2,7 Milliarden teuersten Hotel der Welt. Hier ist alles Luxus pur, vom 18-Loch Golfplatz, dem künstlichen See und der Wasserrevue Le Rêve bis zur Kunstausstellung mit Leihgaben vom Hotelbesitzer Steve Wynn oder dem hauseigenen Ferrari- und Maserati-Fuhrpark für Hotelgäste. In der hotelinternen Shoppingmall könnte man viel Geld für exklusive Luxusartikel ausgeben. Besonders interessierten wir uns für die Uhren von A. Lange & Söhne aus der sächsischen Uhrenmanufaktur in Glashütte. Die nette fachkundige Beraterin hat sich sehr um uns bemüht – und dann haben wir doch noch Geld im Wynn gelassen. Aber nicht beim Juwelier sondern am Roulettetisch. Unser 20 Dollar Spieleinsatz, kurzzeitig auf über 30 Dollar angewachsen, hatte dann aber doch innerhalb kurzer Zeit den Besitzer gewechselt.


Als nächstes sind wir auf wenigen Metern von Venedig nach Paris gelaufen – zumindest in der Kulissenwelt von Las Vegas. Am ‚Venetian’ steuerten Gondoleros singend ihre Gondeln auf einem nachempfundenen Canal Grande durch die Rialto-Brücke zum Markusplatz. Unmittelbar daneben standen wir unter dem Eifelturm, der im Maßstab 1:2 über der Pariser Oper und dem Louvre steht.


Hier ist alles so kitschig, dass es schon wieder interessant wirkt – und die Amerikaner und ihre Gäste sind begeistert. „Warum sollte ich für viel Geld nach Europa fliegen, wir haben doch alles hier“ sagte uns lachend ein amerikanischer Tourist, der jedes Jahr mehrmals nach Las Vegas kommt und sich hier immer wieder wohlfühlt.


Für uns war es auch wieder ein tolles Erlebnis – aber zwei Abende in dieser Stadt reichten uns völlig.



21.11.09 – Durch die Mojave-Wüste zurück nach Los Angeles


So traurig es für uns alle auch war, der kurze Besuch unseres Sohnes war fast vorbei. Für die Rückfahrt nach Los Angeles haben wir die Strecke durch die Mojave-Wüste, eine 6500 km² große Wüstenlandschaft mit Sanddünen, vulkanischen Aschekegeln und Felsen, gewählt. Die Straße von Baker führte uns durch ein Gebiet mit unzähligen Joshua-Palmlilien, die hier den extremen Bedingungen trotzen.


Mitten in der Wüste liegt Kelso, ein kleiner Ort der heute aus kaum mehr als dem Bahnhof besteht. An der Bahnstrecke zwischen Salt Lake City und Las Vegas gelegen war der Ort ab 1906 als Versorgungsstation schnell gewachsen und in den 50er Jahren zur Geisterstadt verkommen. Der 1923 im Stil der spanischen Missionszeit erbaute Güterbahnhof wurde unlängst von der Nationalparkverwaltung übernommen und grundlegend restauriert. Er ist heute wieder ein Schmuckstück und das Zentrum des Mojave National Preserve.


Auch Calico ist eine Geisterstadt, die heute touristisch vermarktet wird. 1881 gegründet wuchs auch sie sehr schnell auf über 1200 Bewohner an. 500 Silberminen wurden im Umfeld der Stadt betrieben bis der Silberpreisverfall keinen rentablen Betrieb mehr zuließ. So schnell wie sie gewachsen war verkam Calico Ende des 19. Jahrhunderts zur Ghost Thown – eine typische Entwicklung im Westen der USA. Die Stadt lohnte jedoch den kurzen Umweg von der Interstate # 15 und war für uns eine willkommene Abwechslung auf dem eintönigen Highway. Spät am Abend erreichten wir Corona, wo wir noch einen letzten gemeinsamen Tag mit Felix verbrachten.


Der Abschied am Airport fiel uns wieder sehr schwer. Für uns alle ging eine schöne gemeinsame Zeit zu Ende und Felix war in Gedanken schon bei der Planung seines nächsten Urlaubs – natürlich mit uns gemeinsam im Hobby Reisemobil.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

04.10. – 05.11.2009: Durch Washington State und Oregon nach Kalifornien


04.10.09 – Good Bye Canada

Nach über 4 Monaten und reichlich 20.000 Kilometern auf Kanadas (und Alaskas) Straßen verabschiedeten wir am 04.10. von diesem schönen Land. Kanada hat uns nicht nur mit seiner tollen Landschaft und interessanten Tierwelt begeistert – unvergessen bleibt vor allem die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der kanadischen Menschen.


Wir haben Kanada, bedingt durch unseren Start an der Ostküste, die großen Entfernungen und die kurze Sommersaison recht schnell bereist. Auch die doppelte Zeit wäre nicht zuviel gewesen für dieses großartige Land. Es bleibt noch vieles zu entdecken und wir kommen sicher in einigen Jahren noch mal hierher zurück.

Am späten Nachmittag passierten wir die Grenze nach Washington State. Wir waren etwas irritiert, weil alles so schnell und unkompliziert ablief. Neben uns musste eine indische Familie ihr Auto komplett ausräumen und uns wurde nicht einmal die obligatorische Frage nach einfuhrverbotenem Obst und Gemüse gestellt. Weder für unseren Basko noch für unser Wohnmobil interessierte sich irgendjemand und nach wenigen Minuten hatten wir unser Visum für volle 6 Monate im Pass.


Kurze Zeit später rollten wir auf der Interstate # 5 südwärts durch Washington, immer den schneebedeckten Mt. Rainier sowie weitere vergletscherte Berge der nördlichen Kaskade im Blick. Was uns sofort auffiel waren die absolut gepflegten Orte. Wie schon im Süden Kanadas hatten auch hier die öffentlichen und privaten Grünflächen schon fast Kultstatus, Blumenampeln hingen an den Straßenleuchten und der Highway war gesäumt von Blumenrabatten. Im ersten Supermarkt dann noch eine angenehme Überraschung. Wir hatten uns schon an das relativ hohe Preisniveau in Kanada gewöhnt und staunten jetzt über die günstigen Lebensmittelpreise.


Bei einem Glas Rotwein wurde am Abend die Grobplanung für die nächsten vier Wochen abgestimmt. Ein wichtiger Termin stand an – am 06.11. wird unser Sohn Felix nach Los Angeles kommen um dann knapp 3 Wochen mit uns zu reisen. Bis zu diesem Termin werden wir die Vereinigten Staaten von Nord nach Süd durchquert haben.


07.10.09 – Bei Boeing in Everett


Auf dem Weg nach Seattle passierten wir nördlich der Stadt den Vorort Everett. Hier ist der Hauptstandort von Boeing, wo über 30.000 Mitarbeiter die Boeing 747, 777 und den Dreamliner 787 montieren. Boeing bietet eine interessante Werksbesichtigung an, die wir uns nicht entgehen ließen.


Als erstes sahen wir die gigantischen Montagehallen, die mit 13,3 Millionen m³ umbauten Raum als weltgrößte Gebäude im Guinness Buch der Rekorde stehen. Unter den Hallen verlaufen fast 4 Kilometer lange Fußgängertunnel, über die jeder Mitarbeiter an seinen Platz in der Montagehalle kommt. Dafür stehen 1300 Fahrräder zur Verfügung.


Von speziellen Aussichtsplattformen konnten wir die Montage überblicken und hatten das Glück, das Zusammenfügen zweier Rumpfteile zu sehen. Diese Präzisionsarbeit wurde mit riesigen Overhead-Kränen bewältigt, von denen es insgesamt 26 gibt. Sie laufen auf einem 72 Kilometer langen Schienensystem an der Decke und können so ganz flexibel genutzt werden.


Wir konnten alle drei Hallen für die Montage der Boeing 747, 777 und 787 besichtigen und wir waren sehr beeindruckt von dieser Fertigung der Superlative.


Beeindruckend war dann auch der Verkehr auf der Stadtautobahn durch Seattle – wir wollten aber die Stadtquerung an diesem Tag noch hinter uns bringen, um am nächsten Tag rechtzeitig in Richtung Mt. Rainier starten zu können.


08.10.09 – Aktive Vulkane: Mt. Rainier und Mt. St. Helens


Mit fast 4400 m ist der Mt. Rainier höchster Berg des Kaskadengebirges und ebenso wie der benachbarte Mt. St. Helens ein aktiver Vulkan. Bis in seine Ausläufer vergletschert und mit ganzjährig schneebedeckter Spitze ist er bei guter Sicht bis in das über 100 Kilometer entfernte Seattle und teilweise noch weiter zu erkennen. Uns hatte der Mt. Rainier ja schon auf den ersten Kilometern in Washington begrüßt und nun standen wir am Sunrise, den Krater dicht über uns. Wir hatten schon ein eigenartiges Gefühl, als aus dem so friedlich wirkenden Gipfel plötzlich Rauchwolken aufstiegen und wir realisierten, dass dieser Vulkan jederzeit ausbrechen kann.


Am nächsten Morgen fuhren wir zum Paradise-Point an der Südseite des Berges. Das anfänglich sonnige Wetter trübte sich langsam ein und als wir auf dem Parkplatz vor dem neuen Visitor-Center angekommen waren empfing uns nebeliges und nasskaltes Wetter. Die geplante Hochgebirgswanderung auf dem Skyline-Trail ließen wir deshalb nicht ausfallen. 9 km Wegstrecke mit fast 700 m Höhenunterschied - Petra war gar nicht begeistert, hat aber tapfer durchgehalten. Nach über 4 Stunden bei Kälte, Nässe und Nebel auf dem Trail waren wir dann froh wieder zu Hause (im Hobby) zu sein. Die Heizung schaffte schnell Behaglichkeit und so sahen wir erst am nächsten Morgen, dass es hier oben Winter geworden war.


Nächstes Ziel war der nur wenige Kilometer entfernte Mt. St. Helens. Die Aktivität der Vulkane im Kaskadengebirge zeigte sich bei dem verheerenden Vulkanausbruch des Mount St. Helens am 18.Mai 1980, bei dem hunderte Quadratkilometer um den Berg in Ödland verwandelt wurden. Es war einer der gewaltigsten Vulkanausbrüche des 20. Jahrhunderts. Die beim Ausbruch in die Atmosphäre geschleuderte Asche verteilte sich über elf US-Bundesstaaten und die Rauchwolke verdunkelte mehrere Tage Washington und Teile Oregons. Das Ergebnis der Eruption war ein um 400 Höhenmeter reduzierter Berg mit einem 1,5 Kilometer breiten aktiven Krater.


Die am stärksten betroffene Desaster Area, in der zunächst alles Leben ausgelöscht war, wurde 1982 als National Volcanic Monument ausgewiesen und zur Sperrzone erklärt. Hier wird wissenschaftlich untersucht, wie schnell sich die völlig zerstörte Natur wieder selbst regeneriert.


Einige Wanderwege führen nahe an die Desaster Area heran und wir konnten die großflächige Zerstörung der Wälder und die mit einer dichten Ascheschicht bedeckten Berge aus der Nähe betrachten. Unter den verkohlten und abgestorbenen Bäumen entsteht die neue Vegetation und zeugt von der Überlebenskraft der Natur.


12.10.09 – Über Portland zum Pazifik


Nach dem Wintereinbruch im Kaskadengebirge flüchteten wir in Richtung Pazifik. Unsere Fahrtroute verlief über Portland - hier wollten wir Garry treffen um seiner Einladung zum Dinner nachzukommen.


Kennengelernt hatten wir Garry in Anchorage (Alaska). Direkt in der Einfahrt zum Wal-Mart-Parkplatz hatte er uns angehalten, weil er sich für unseren Hobby interessierte. Wir hatten dann fast 2 Stunden Spaß. An Garry ist ein Komiker verloren gegangen, stattdessen verdient er seine Brötchen als Großhandelsvertreter für Cookware – also Töpfe, Pfannen und dergleichen. Völlig ernst gemeint war aber sein Angebot uns unseren Hobby auf der Stelle abzukaufen. Er schwelgte in der Vorstellung, wie schön es wäre nicht mehr ständig in Motels wohnen zu müssen und den repräsentativen Beratungsraum für Gespräche mit seinen Kunden hätte er auch immer dabei…. Wir konnten in Anchorage gerade noch das Schlimmste verhindern.


In Portland hatten wir Garry dann um einen Tag verpasst. Er war schon wieder mit seiner Cookware auf Achse. „Vielleicht ist es ganz gut so“ sagte Petra und lachte dabei. „Garry hätte uns unseren Hobby vielleicht doch noch abgeschwatzt“.


Wir verließen Portland westwärts und waren nach wenigen Stunden Fahrt auf dem Highway # 26 am Pazifik.

.

15.10.09 – Auf der Küstenstrasse # 101 nach Süden

.

Als ersten Ort am Pazifik erreichten wir Seaside. Ab hier folgten wir dem Highway # 101, der hier in Oregon immer nahe der Küste verläuft und herrlich gelegene Stateparks, Viewpoints und die vielen kleinen Küstenorte erschließt. Wir campten meistens nahe dem Pazifik in den gut organisierten Stateparks und genossen bei ausgedehnten Strandwanderungen die raue und abwechslungsreiche Küste.


Die Gefahr eines Tsunami ist hier allgegenwärtig. An der gesamten Küste stehen Warnhinweise mit Verhaltensregeln und ein hochmodernes Tsunami-Frühwarnsystem soll die rechtzeitige Evakuierung ermöglichen. Die Aktivität der tektonischen Platten, vom St. Andreas Graben in Kalifornien bis hoch in den Nordwesten der USA wird hier nicht unterschätzt. Teilweise ist die Küstenlinie regelrecht zerrissen. Felsen und hohe Erdhügel ragen aus dem Wasser und zeugen noch heute von der zerstörerischen Kraft des Orphan-Tsunami, der am 26.01.1700 die Küste stark verändert hat.


Bei mäßigem Wetter fuhren wir an der schönen Oregonküste weiter südwärts. Die Strasse ist phantastisch am Ufer entlang geführt und wir hatten immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die Pazifikküste. Nahe Heceta kamen wir an einer großen Seelöwenkolonie vorbei. Unter der Steilküste lagen in einer geschützten Bucht hunderte dieser faulen Tiere, deren lautes Gebrüll sich zu einem ohrenbetäubenden Lärm verdichtete. Die direkt daneben liegende „Sea Lions Cave“ ging an diesem Tag leer aus. Die Seelöwen hatten Ausgang, die Höhle war leer und wir sparten 24,- $. Trotz Nebel und ziemlicher Entfernung versuchte ich einige Fotos zu schießen und kletterte abenteuerlich bis an den Rand der Steilküste. Das Ergebnis war trotz aller Mühen eher bescheiden. Am nächsten Tag hatten wir mehr Glück. Bei einer Wanderung auf dem Shoreline-Trail konnten wir am Simpson-Reef bei besserer Sicht eine weitere Seelöwenkolonie beobachten.


21.10.09 – Crater Lake


Eine der größten Attraktionen Oregons ist der Crater Lake. Der mächtige Vulkan Mount Mazama stürzte nach einem Ausbruch vor 6800 Jahren in sich zusammen und bildete einen Krater von 11 Kilometer Durchmesser. Im Laufe der Jahre füllte sich dieser Krater mit Wasser und es entstand der heute tiefste See der USA. 589 Meter Wassertiefe und das dunkle Vulkangestein im See sind der Grund für die tiefblaue Farbe des Sees.


Schon die Fahrt zum Crater Lake war ein Genuss. Nur wenige Kilometer hinter der Küste erlebten wir das schönste Herbstwetter, mild und trocken. Wir fuhren auf dem Highway # 42 durch fast unbewohntes Land. Ab Roseburg, der einzigen größeren Stadt auf dieser Strecke, verlief der Highway # 138 durch herbstlich gefärbte Wälder, immer entlang des North Umpqua River. Das anfänglich sonnige Wetter trübte sich langsam ein und wir kamen gerade noch rechtzeitig am Watchman Peak an um bei den letzten Sonnenstrahlen einen grandiosen Ausblick auf den See zu haben. Auch hier hatte der Reiseführer nicht zu viel versprochen. Der tiefblaue See lag eingebettet zwischen den umliegenden, teilweise schon verschneiten Bergen und strahlte eine fast mystische Ruhe und Gelassenheit aus. Wir ließen uns von der Schönheit des Sees verzaubern, bis uns die zunehmende Dämmerung wieder in die Realität zurückholte. Wir brauchten noch einen Stellplatz für die Nacht - ein Waldparkplatz nahe dem Nationalpark war gut geeignet. Wir schliefen tief und fest in dieser bitterkalten Nacht in über 2000 Meter Höhe.


27.10.09 – Sonniges Kalifornien


Auf der Rückfahrt an die Pazifikküste gab es wieder eine kleine Überraschung. Wir hatten die Strecke über Eagle Point und Grants Pass gewählt, weil sich hier die einzige geteerte Straße durch die Kalmiopsis Wilderness anschließt und wir größere Umwege vermeiden wollten. Hinter Grants Pass verläuft die Straße durch wildes Land, über Stunden waren wir allein auf der Strecke. Nach ca. 60 Kilometern dann das überraschende Sperrschild: ROAD CLOSED. War die normale Straße schon abenteuerlich, so war es die Umleitung über unbefestigte Forstwege erst recht. Wir kamen nur langsam voran und es wurde dunkel. Beim letzten Tageslicht fanden wir noch einen abgehenden Pfad, auf dem wir, etwas abseits des Weges die Nacht verbrachten.


Am nächsten Morgen war es dann nicht mehr weit bis nach Gold Beach und wir konnten von dort die letzten Meilen der # 101 in Oregon unter die Räder nehmen. Im letzten Ort in Oregon wurde eingekauft und vollgetankt. Oregon erhebt keine Sale-Tax (Verkaufssteuer) und so sparten wir schon beim Diesel über 40 Cent pro Gallone. Dann an der „Grenze“ zu Kalifornien eine weitere Überraschung – Grenzkontrolle! Ja wirklich, bei der Einreise nach Kalifornien müssen alle Fahrzeuge diese Grenzstation passieren. Wir wurden angehalten und nach dem Besitz von Obst, Gemüse, Fleisch, Feuerholz, Pflanzen und lebenden Tieren gefragt – und wir hatten gerade unsere Vorräte in Oregon aufgefüllt. Alle Fragen haben wir mit einem überzeugenden NO beantwortet und konnten ohne weitere Kontrolle nach Kalifornien einreisen. Als ob wir eine imaginäre Klimagrenze überschritten hätten besserte sich schlagartig das Wetter und ab hier gab es fast nur noch kalifornische Sonne.


29.10.09 – Redwood Forest und Wine Country


Die Küste im nördlichen Kalifornien ist geprägt durch weitläufige Redwood-Wälder. Hier stehen die ältesten Bäume der Welt – Baumgiganten, die bis zu 2000 Jahre alt und über 100 Meter hoch sind. Ihr Durchmesser kann 7 – 8 Meter betragen. Das feuchtwarme regenwaldähnliche Küstenklima bietet ideale Wachstumsbedingungen. In den National- und Stateparks wurden die letzten Redwoodbestände vor den Sägen der Logging- Companies gerettet.


Der ‘Newton Drury Scenic Parkway’ und die ‘Avenue of the Giants’ sind phantastische Nebenstraßen durch den Redwood-Forest und Ausgangspunkte für Wanderungen durch den naturbelassenen Wald.


Als Touristenattraktion wurde sogar die Straße (bzw. eine Fahrspur) durch einige der Baumgiganten geführt. Am Chandelier Tree mussten wir jedoch feststellen, dass 7 Feet (ca. 2,30 m) für unseren Hobby zu knapp waren. Wir haben den by-pass benutzt.


Das man mit dem Holzhandel gutes Geld verdienen konnte haben wir an der hölzernen Villa in Eureka gesehen, die sich 1885 ein Holzfabrikant im Zuckerbäckerstil errichten ließ. Leider konnten wir das Haus nicht von innen besichtigen – es ist fest in Privathand. Neben Eureka ist vor allem Ferndale mit der Holzindustrie gewachsen und zeigt sich heute mit einem authentischen Stadtbild, welches aus den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts stammt.


Hinter Leggett zweigt der Shoreline-Highway # 1 von der # 101 ab und verläuft direkt an der Küste nach Süden. Über diese phantastische Küstenstrasse erreichten wir die kleine Künstlerkolonie Mendocino, bekannt durch den gleichnamigen Ohrwurm von Michael Holm. Mendocino war früher ein Geheimtipp bei Aussteigern – heute steht der Tourismus sehr stark im Vordergrund. Trotzdem läuft das Leben hier so beschaulich ab, dass die Zeit fast stillzustehen scheint.


In Mendocino haben wir erlebt, wie schnell sich an der Küste das Wetter ändert. Bei strahlendem Sonnenschein zogen erst einzelne Nebelschwaden vom Pazifik kommend auf und innerhalb einer Stunde befanden wir uns in der dicksten Waschküche. Nur wenige Kilometer landeinwärts lachte schon wieder die Sonne und begleitete uns auf der Fahrt in das Nappa-Valley, welches auch als Wine-Country bezeichnet wird. Hier im Tal zwischen Calistoga und Napa befindet sich eines der bekanntesten Weinanbaugebiete Kaliforniens mit mehr als 200 Weingütern und ausgedehnten Weinplantagen.


Der großflächige Weinanbau lässt die Nutzung von Maschinen zu, so dass die Erzeugerpreise konkurrenzlos günstig sind. Uns schmeckt der kalifornische Wein recht gut und nach einem Winetasting hatten wir auch unsere Vorräte schnell wieder aufgefüllt.


02.11.09 – Von San Francisco nach Los Angeles


Wir befolgten den gutgemeinten Rat der netten Dame im Visitor Center und fuhren im weiten Bogen um San Francisco herum. Unser Ziel war Los Angeles, wo wir am 06.11. unseren Sohn Felix erwarten. Gemeinsam wollen wir dann San Francisco auf der geplanten Rundreise besuchen.


In zügiger Fahrt ging es über Oakland, San José und Santa Cruz wieder an die Küste, die im weiteren Verlauf bis Los Angeles zu den schönsten Abschnitten in Kalifornien zählt. Begeistert waren wir von Santa Barbara, der schönen Küstenstadt mit mexikanischem Flair. Es duftete nach Citrusfrüchten und Jasmin, Bougainvilleen wuchsen an den weißen Häusern und der endlose weiße Strand rahmte alles ein. Das kulturhistorische Bonbon war für uns der Besuch der alten spanischen Mission, die 1786 von Franziskanern als zehnte Mission in Kalifornien gegründet wurde und heute als die ‚Königin der Missionen’ gilt.


Zurück auf dem Parkplatz wurden wir schon ungeduldig am Hobby erwartet. Christa und Udo-Axel aus Karlsruhe, in Deutschland selbst begeisterte Hobbyfahrer, kannten uns aus dem Internet und hatten unser Auto hier entdeckt. Das nette Ehepaar hatte schon einige Zeit auf uns gewartet und freute sich jetzt ebenso wie wir über das Treffen. Es wurde gefachsimpelt und es wurden wieder gute Tipps ausgetauscht. Nach dem obligatorischen Foto verabschiedeten wir uns herzlich und schüttelten auf der Weiterfahrt auch diesmal wieder den Kopf über so viel Zufall.


Pressemitteilung vom Caravansalon Düsseldorf